Franz Biese in Putbus/RÜgen

von Joachim Gasiecki

Über die Persönlichkeit, die in diesem Aufsatz vorgestellt werden soll, gibt es nur wenige Veröffentlichungen, obwohl Franz Biese in seinem Leben Bedeutendes leistete. Mittelpunkt seines Wirkens war über Jahrzehnte die vorpommersche Residenzstadt Putbus auf Rügen. Geboren wurde Franz Biese am 11. Mai 1803 in Friedland im damaligen Großherzogtum Mecklenburg -Strelitz, wo sein Vater seit 1787 Organist von St. Marien und »Stadtmusikus« war. Seine kindliche Bildung und Erziehung in einer Familie mit umfangreichen kulturellen und ästhetischen Interessen prägte auch den jungen Franz, der nach seinen ersten Schuljahren die »Gelehrtenschule« in seiner Heimatstadt besuchte. An diesem renommierten Gymnasium schloss er seine Schulausbildung ab und ließ sich am 17. April 1822 an der Philosophischen Fakultät der Universität zu Berlin als Student der Philologie einschreiben. In jener Zeit lehrten dort auch die Philosophen G. F. W. Hegel und F. Schleiermacher, die Bieses philosophisches Interesse anregten. Sie bildeten eine wichtige Grundlage seiner philologischen Studien, insbesondere im Hinblick auf die Entwicklung der Sprachen, der Literatur und der Philosophie der Antike.

Obwohl Biese nur ein Jahr in Berlin studierte, verinnerlichte er ein Hegel-Wort, das ihm sein Leben lang zur Orientierung diente: »Das was ist, zu begreifen, ist die Aufgabe der Philosophie, denn das was ist, ist die Vernunft. Was das Individuum betrifft, so ist es ohnehin jedes ein Sohn seiner Zeit, so ist auch die Philosophie ihre Zeit in Gedanken erfasst.«

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