Die Saat ist gelegt

von Reno Stutz

Am 17. Februar wurden die Wähler des Freistaates Mecklenburg-Schwerin zu den Urnen gerufen. Die amtierende Regierung unter ihrem Ministerpräsidenten, dem Sozialdemokraten Johannes Stelling, hatte schwere Zeiten hinter sich. Seit 1921 im Amt, war es ihnen und ihren Verbündeten nicht gelungen, das Land in ruhige Fahrwasser zu bringen. Die Inflationsjahre, die drückenden Reparationszahlungen, die Besetzung des Ruhrgebiets durch französische und belgische Truppen sowie der starke Druck von Links und Rechts hatten zu einem großen Vertrauensverlust in die Kräfte der Mitte geführt. Viele Wähler waren frustriert. Die Hoffnung, dass es nach dem Krieg wieder aufwärts gehen würde, blieb eine Illusion. Die Wirtschaft lag am Boden, die Hyperinflation führte zu einer Verarmung breiter Schichten.

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